Freitag, 12. Februar 2010

Offener Brief an Frau Holle

Dies habe ich in einem Forum entdeckt und finde es großartig. Mal ein anderen Freitagsfüller:


Sehr geehrte Frau Holle !

Lassen Sie mich zuerst ein herzliches Dankeschön an Sie richten.
Durch Ihre unermüdliche Tätigkeit in den letzten Wochen kamen wir in den Genuß herrlicher Winterlandschaften.
Ständig waren Sie in sämtlichen Teilen des Landes unterwegs und haben uns mit Ihrer Arbeit beglückt.

Allerdings zieht Ihre wahrlich aufopferungsvolle Tätigkeit diverse Fragen nach sich.

Handelt es sich etwa um unbezahlte Überstunden ?
Wie steht die Gewerkschaft dazu ?
Ob ein DGB-Chef namens Sommer sich mit diesen Überstunden einverstanden erklären
kann ?

Haben Sie schon einmal an die volkswirtschaftlichen Schäden gedacht, die Ihr übermäßiger Arbeitseifer hervorruft?
Kinder und Jugendliche aus allen Schichten müssen ihre Zeit damit verbringen, Schneemänner zu bauen, anstatt in der Schule zu lernen.
Eine Bildungskatastrophe in den nächsten Jahren kann nicht ausgeschlossen werden.

Viele Chirurgen, Automechaniker und Streusalzfabrikanten arbeiten seit Monaten am Rande völliger Erschöpfung.
Wo bleibt Ihre Solidarität mit diesen und anderen Berufsgruppen ?

Aber auch was Ihre eigene Person betrifft, gibt es offene Fragen:

Wie steht es mit dem Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz ?

Eine fortwährende monotone Arbeit wie das Ausschütteln schwerer Federbetten und Kissen kann zu Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich führen.
Auch das ständige Arbeiten in großer Kälte kann Gesundheitsschäden nach sich ziehen.
Wollen Sie wirklich gesundheitliche Langzeitschäden riskieren, die im schlimmsten Fall zur Frühverrentung führen können?

Vielleicht könnte eine Reha-Maßnahme oder eine Kur in vorwiegend grüner Umgebung ab Mitte Februar bis mindestens Ende Dezember ihre Kräfte wiederherstellen, damit Sie Ihre Arbeit dann wieder mit vollen Kräften und vollen Händen aufnehmen können.

Wäre es nicht besser für Sie als Frau im fortgeschrittenen Alter über Altersteilzeit nachdenken, statt Überstunden rund um die Uhr zu machen ?

Sollten Sie aber all diesen Überlegungen gegenüber uneinsichtig sein,
sehe ich mich zu einer fristgerechten Kündigung zum Ende des Monats gezwungen.



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